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2 x Aue bei Hattorf / 6.400m

erstellt von Christof Maul zuletzt verändert: 18.11.2010 22:21
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Bericht von Christof Maul, AF Frankfurt

 

9.00 h morgens war die Südseite des Harzes noch im Stau, Matthias Picht musste sich noch um die Wolken herumschleppen lassen. Zu meiner Startzeit um 10.30 war der Harz schon wolkenfrei, so dass ich mich direkt ins Brockenlee schleppen lassen konnte. Ausklinkhöhe 2200 m, mit zunächst mäßigem Steigen (0 - 0.5 m/s) bei Ilsenburg. Wind in dieser Höhe 240 Grad, 70 km/h. Isolierte schwache Steiggebiete überall an der Harzkante von westlich Goslar bis Ballenstedt. Später am Vormittag über 20 Flugzeuge in der Harzwelle, die Frequenz entsprechend ausgelastet. Laut Funk kristallisierten sich zwei wesentliche Steiggebiete heraus: 1) Direkt über dem Flugplatz Ballenstedt, 2) direkt über der Stadt Wernigerode. Nach mühsamen Abfliegen der ganzen Harzkante schließlich akzeptiert, dass die Funkmeldungen recht hatten. Nach 2 Stunden in +/-3000 m schließlich in Wernigerode gute Steigwerte am angegebenen Ort gefunden. Konstant mit 1,5 bis 2 m/s bis auf 6000 m. Bremen Info hat die Obergrenze des Fensters auf FL 220 angehoben, auch da wäre es noch weiter gegangen. Einmal oben, konnte man die 55 km Wellenfenster-Ausdehnung mit Rückenwind in 18 Minuten, mit Gegenwind in 36 Minuten zurücklegen, ohne nennenswerten Höhenverlust. Windgeschwindigkeit in dieser Höhe etwa 100 km/h aus 240 Grad. 

Bremen Info war außerordentlich kooperativ und hat das seitlich Ausfliegen aus dem Wellenfenster - ohne Transponder -  in 5500m zugelassen. Vielen, vielen Dank! Für die 40 km von Wernigerode zurück nach Aue habe ich 3500 Höhenmeter gebraucht, das macht eine effektive Gleitzahl über Grund von etwa 12 (mit einer LS3)! Was alles passt: Vorfluggeschwindigkeit gegen Luft ca. 180 km/h, Eigensinken dabei etwa 2 m/s, gleich 7 km/h, Geschwindigkeit über Grund etwa 80 km/h. Das heißt, der Rückflug ging ohne großes meteorologisches Fallen vor sich. Die Hoffnung, mit 2000 m Ankunftshöhe in Aue die dort vorhergesagten Wellen der Kasseler Berge zu finden, hat sich leider nicht erfüllt. Zum Springen zwischen verschiedenen Wellensystemen war (mir) der Wind auch einfach zu stark. (Man darf gar nicht drüber nachdenken, wie weit man mit 100 km/h Rückenwind und einer Vorfluggeschwindigkeit von 90 km/h käme.)

Unterhalb 2000 m, wo ich mich nicht aufgehalten habe, war das Steigen anscheinend schwach und schwer oder gar nicht zu lokalisieren. Einige (mindestens zwei) Außenlandungen legen Zeugnis davon ab. 

Leider keine Fotos. Schade, denn aus 6000m hat man einen Airliner-Blick auf die norddeutsche Tiefebene. Hier wenigstens die IGC-Datei.

Außer nach Bremen gebührt Dank Aschersleben für die Organisation des Wellenfensters,  Aue für Schlepp und Unterstützung und dem Schwerewelle-Team hinter den Kulissen, (insbesondere Jörg und Erland), ohne die die 20 Flugzeuge wohl nicht in der Luft gewesen wären!

 

Fotos von Matthias Picht, LSV Kreis Osterode

 

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Die Aue war nach dem Regen von Samstag völlig abgesoffen

K800_Der Harz noch unter Wolken im Schlepp.JPG

Der Harz noch unter Wolken im Schlepp


K800_Blick nach Norden.JPG

Blick nach Norden


K800_Nach Norden waren nur hohe Wolken.JPG

Nach Norden waren nur hohe Wolken

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