Sie sind hier: Startseite / Berichte / 2014-2009 / 2009 / 20.11.09 / SW / Harz / Flugbericht Aschersleben 9G D-7908

Flugbericht Aschersleben 9G D-7908

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 23.11.2009 13:42
Bericht von Christof Maul, AF Frankfurt: Schwaches Steigen, aber konstant, Wellenfenster geschlossen: max. 3000m

IGC-Datei Maul D-7908

 

Norddeutschland war vor einer herannahenden Front noch unter dem Einfluss eines Hochs über Südosteuropa, daher kaum Wolkenbildung, aber sehr dunstig mit schlechter Sicht. Lediglich im Norden und Osten von Ascherleben einige Lenticularis-artige Strukturen. Höhenwind in 3000m 245° mit anfangs 50, später 60 km/h. 

Flug wurde von Aschersleben durchgeführt, von 10.30 bis 16.00 lokal. Ausgeklinkt in 1600m NN östlich Ballenstedt (ca. 15km von FP Aschersleben). Steiggebiet nordwestlich FP Ballenstedt, Ausdehnung bis nördlich Thale, mit Steigwerten zwischen 0.5 und 0.8m/s. Erflogene Ausdehnung ca. 8 km quer zum Wind, 3km in Windrichtung. Steiggebiet im wesentlichen identisch mit dem vom Samstag, 14.11, obwohl der Wind da anfangs aus 180° kam! Steiggebiet hat sich später weiter östlich ausgedehnt, bis über Ballenstedt hinaus.  Nach 50 Minuten in 3000m - mit unveränderten Steigwerten - angekommen, leider wurde das Wellenfenster trotz mehrfacher Anfrage von Aschersleben in Bremen für den ganzen Tag nicht aktiviert.  

Peter Wartig auf Nimbus 3D hat mit Transponder Freigabe oberhalb von FL100 erhalten und ist nach Nutzung des Steiggebiets bei Ballenstedt/Thale anschließend bei Blankenburg (5km östlich bis 5km westlich) von 3200m bis auf 5600m gestiegen.  Interessanterweise habe ich unterhalb 3000m dort kein Steigen vorgefunden, bin allerdings (nicht mehr als) 1km weiter nördlich (leeseitig) geflogen. Ob's das war oder die 500m Höhendifferenz,  lässt sich wohl nicht mehr herausfinden.

Mein nächstes Steiggebiet kam bei Wernigerode/Ilsenburg, etwas stärker als bei Ballenstedt/Thale, aber auch nicht mehr als 0,8 bis 1m/s. Ausreichend für die LS3, aber zu wenig für die Dimona, mit der Matthias Picht aus Aue herüber gekommen war. Beide Steiggebiete waren ortsfest und im wesentlichen unverändert über den ganzen Tag. Trotz des schwachen Steigens war es so möglich, an der Harzkante auf einer Strecke von ca. 60km geradeaus hin und her zu fliegen ohne Höhe zu verlieren (gewinnen durfte ich ja nicht, wäre aber auch mühsam und langwierig gewesen.)

Das Ballenstedter Gebiet hat sich im Lauf des Tages 10 bis 15 km weiter nach Osten ausgedehnt und ist ab ca. 15 Uhr so weit zusammengebrochen, dass nur noch vermindertes Sinken anzutreffen war. Das Wernigeroder Gebiet ist dagegen eher etwas stärker geworden und hat beim letzten Versuch um 15.30 Spitzen-Steigwerte von 1.3m/s geliefert. Tagesrekord! Nach der Grundgeschwindigkeit zu urteilen, hatte der Wind im Tagesverlauf um ca. 10km/h zugelegt, bei unveränderter Richtung.

Ein Versuch, eine Sekundärwelle bei Halberstadt (ca. 12km leeseitig des Wernigeroder Steiggebiets) zu finden, brachte - immerhin - vermindertes Sinken hinter einer Zone mit 2m/s Fallen. Bei stärkeren Vertikal-Amplituden könnte das wohl gehen.

Heimflug Wernigerode-Aschersleben mit Rückenwind und Ground Speed bis 270km/h in ca. einer Viertelstunde. Cool!

Artikelaktionen