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lange Rhön bis Berka/Werra/W (West)

erstellt von admin zuletzt verändert: 01.01.2023 10:38
lange Rhön bis Berka/Werra / FL95; Pilot: Angelika Mayr
Name
Angelika Mayr support at lx-avionik.de
Datum
31.12.2021
Windrichtung
W (West)
Ort des Wellensteiggebietes
lange Rhön bis Berka/Werra
Auslöser
lange Rhön und Hügelketten nördlich davon
Erreichte Höhe
FL95
Zeit-Bezugssystem
MEZ
Höhen-Bezugssystem
QNH
Weitere Daten
Verein:
Flugzeugtyp:                     ASG32
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Startort:                        Buechig         
Startzeit:                       10:54
Landeort:                        Buechig
Landezeit:                       16:17
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Bodenwindrichtung:               090 Grad
Bodenwindstärke:                 5 - 10 km/h (Wind von hinten im schwachen Rotor der Sekundärwelle)
                                 
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Einstieg in die Welle/n:         Lee der langen Rhön zwischen Nordheim und Fladungen. SW Bad Salzungen und schwach bei Berka/Werra. Sekundär Rhön
                                 bei Bad Neustadt und Kreuzberg

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus:                 Erste Welle Eigenstart, Rest aus freiem Flug
Einstieg(e) in Höhe:
Angetroffene Steigwerte:
Erreichte Höhe(n):               FL95
Ausdehnung des Steiggebietes:    Zunächst an den erwarteten Punkten in der normalen Ausdehnung. Später unstet, schwer zuzuordnen
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Vermuteter Auslöser:             Lee der langen Rhön zwischen Nordheim und Fladungen. SW Bad Salzungen und schwach bei Berka/Werra. Sekundär Rhön
                                 bei Bad Neustadt und Kreuzberg
                                 
Höhenwindrichtung(en):           1000m: 222 Grad, 65km/h
                                 2000m: 305 Grad, 58km/h
                                 3000m: 283 Grad, 95km/h  
Temperaturangaben:               Boden 15 Grad
                                 insgesamt stabile Schichtung
Freier Bericht
Ein schöner Tag, nur nicht wirklich zu verstehen. Die Vorhersage stand schon seit ein paar Tagen, nur über die Dichte der Bewölkung waren sich die Vorhersagen nicht einig. Laut DWD sollte es eigentlich den ganzen Tag dicht sein mit niedriger Bewölkung. Skysight und TopMeteo waren da deutlich optimistischer. Einig waren sie sich bei ca. 80 - 100km/h Wind bereits ab relativ niedrigen Höhen und Verdichtung der hohen Bewölkung ab Mittag durch Annäherung der nächsten Warmfront. Am Morgen dann geschlossene SC-Bewölkung, darunter vereinzelte Stratusfetzen, die nicht wirklich einer Welle zuzuordnen waren. Sollte der DWD Recht behalten? Also erstmal die letzten Silvestereinkäufe machen. Kaum wieder aus dem Supermarkt raus, ist es offen und es strukturieren sich erste Rotoren. Start gegen 11 Uhr. Am Boden vermutlich durch den Rotor der zweiten Ordnung Wind schwach aus Ost. Bereits in 300m Grund Wind aus 190Grad / 50-60km/h, schnell auf SüdWest drehend, nicht ideal für die Rhön. Motor aus in 1480m bei Nordheim. Steigen 0,8 - 1,8m/s. Wind in 2000m bereits knapp 300 Grad mit ca 70 km/h, in FL95 grob West mit 80 km/h. Aus Gesprächen mit Christoph Maul hatten wir die Idee es nach Witzenhausen zu versuchen. Bei West ist das zwar nicht ideal angeströmt, aber dafür geht auch die Rhön und untenrum schien ja auch mehr SW zu sein. Es lief super bis Berka/Werra, dort waren die Hügel schlecht angeblasen, es gab nur schwache Welle, meist vermindertes Sinken. Von der Optik her wäre ein Sprung mit dem Wind Richtung Werratal möglich oder direkt zum Meissner. Funksprüche aus Witzenhausen klangen auch positiv. Klappt das aber nicht, und man sitzt irgendwo, dann ist man am Silvestertag geliefert. Von zuhause kam auch noch die Warnung, dass die Rhön dicht macht. Also lieber wieder zurück und "nach dem Rechten sehen". Unterwegs SW von Bad Salzungen nochmal getankt, dabei konnte man sehen, dass die Rhön tatsächlich dicht war mit tiefen Wolken. Allerdings kamen jetzt auch massiv Cirren und mit ihnen lösten sich die tiefen Wolken auf. In der Rhön angekommen waren nur noch 4/8 übrig, weiter abnehmend, und außerdem war das Steigen weg, der Wind schien aber unverändert. Alles abgesucht, nach Skysight, nach eigener Erfahrung, nur noch unmotiviertes Geblubber. Eine auffällige Rotorbank über Bad Neustadt schien die Sekundärwelle zu markieren, aber erst im zweiten Anlauf fand sich dort an einer für den Wind völlig abwegigen Stelle der Rotorbank wieder Steigen, nämlich fast auf der Südseite. Es ging wieder bis auf FL95 (wäre höher gegangen). Eine weitere Rotorbank baute sich westlich davon auf, wohl ausgelöst von der N/S ausgerichteten Flanke des Kreuzberges. Diese Wolken musste man genauso seltsam anfliegen, nur dann gab es Steigen. Mit Tagesende und massiveren Einschüben von feuchterer Luft zerfielen diese Wellen, dafür nahm die Rhön den Betrieb wieder auf und selbst die klassische Sekundärwelle genau über dem Platz stand mit ca. 1m/s. Alles in Allem ein schöner Jahresabschluß, aber irgendwie nicht zu verstehen.

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Foto1: Zweite Ordnung über dem Platz, linker Bildrand erste Ordnung. Zweite Ordnung beim Start dann weg

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Foto2: Blick Richtung N, die linke Wolkenbank geht Richtung Berka

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Foto3: Kurz vor Sunset, die Rhön nimmt den Betrieb wieder auf

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