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Thüringer Wald, Arnstadt/SW (Südwest)

erstellt von Angelika Mayr zuletzt verändert: 04.01.2021 16:40
Thüringer Wald, Arnstadt / 6000m, wegen Kälte abgebrochen, Steigen wurde nach oben immer besser; Pilot: Angelika Mayr
Name
Angelika Mayr
Datum
27.12.2020
Windrichtung
SW (Südwest)
Ort des Wellensteiggebietes
Thüringer Wald, Arnstadt
Auslöser
Thüringer Wald
Erreichte Höhe
6000m, wegen Kälte abgebrochen, Steigen wurde nach oben immer besser
Zeit-Bezugssystem
UTC
Höhen-Bezugssystem
QNH
Weitere Daten
Verein:              SFG Ostheim
Flugzeugtyp:                     ASG32 MI
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Startort:                        Arnstadt, 348m MSL      
Startzeit:                       09:04
Landeort:                        Arnstadt
Landezeit:                       13:55
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Bodenwindrichtung:               180 Grad (exakt quer zur Bahn)
Bodenwindstärke:                 10 - 20 kts, starke Böen
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Einstieg in die Welle/n:         Motor aus in ca. 1180m MSL. sekundäre Welle wie (fast) immer über der Stadt Arnstadt

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus:                 Eigenstart
Einstieg(e) in Höhe:             1180m MSL
Angetroffene Steigwerte:         0,5m/s - >2m/s, je später desto besser
Erreichte Höhe(n):               6000m in der Primärwelle, 4000 in der Sekundärwelle
Ausdehnung des Steiggebietes:    Ideal ausgebildet, fast ortsfest. Sekundäre Welle ging nicht so hoch, dafür räumlich weiter ausgedehnt. Primärwelle ging richtig gut nur über Crawinkel, sonst eher schwach
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Vermuteter Auslöser:             Thüringe Wald 
                                 
Höhenwindrichtung(en):           215 Grad / 75 - 105 km/h, am Nachmittag leicht zunehmend
Temperaturangaben:               ca. 0 Grad am Boden -30 Grad in 60000m. Inversionen laut Temp: schwache Bodeninversion, größere Inversion in Höhe der Rotoren und ersten Lentis
                                 (optisch nicht erkennbar)
Freier Bericht
Habe lange überlegt, ob ich den Bericht überhaupt schreiben soll. Gefühlt ist es bestimmt der drölfzigste über die Welle am Thüringer Wald, nicht dass das langweilig wird. Aber weil es so einfach und lehrbuchmäßig war (ist es ja selten), folgt hier doch der Bericht.... Angedeutet hat sich der Tag schon einige Zeit zuvor, fraglich war immer, wann die angesagte Front wirklich ankommen würde. Letztlich war sie kurz nach Sunset terminiert und das passte auch. Start war sehr sportlich, der Rotor hatte schon durchgeschlagen, voller Crosswind in Arnstadt. Schon in wenigen Metern über Grund bereits 60 - 70 km/h aus Süd, schnell nach Südwest drehend. Gegen den Wind zum Rotor der Sekundärwelle geflogen. Motor aus in 830m Grund. Steigen zwischen 0,5 und 1,5m/s, ging zügig auf 4000m, wäre noch weiter gegangen. Der Bereich der sekundären Welle war weitgehend wolkenarm. Nur kurzeitig verdichtete sich die Rotorbewölkung mal auf 5 - 6/8, nahm dann aber auch wieder ab. Wir wollten aber die Primärwelle abchecken und dann noch ein paar Messungen für ein neues Verfahren von LXNAV durchführen (deshalb sind im Flug soviele sinnlos wirkende Kreise zu sehen ;-) ). Durch den starken Wind musste man sehr aufpassen, nicht aus dem Wellenfenster geweht zu werden. Die Primärwelle war erstmal schwächer, sie ging nur richtig gut zwischen Crawinkel und Ohrdruf. Haben wir nicht gleich gefunden und einen zweiten Anlauf über die Sekundärwelle genommen. Dann wie aus dem Lehrbuch: in den Wind stellen und abwarten, minimal mit der Höhe gegen den Wind verlagern. Steigen wurde mit der Höhe immer besser. Eine riesige Lenti stand über dem ganzen Thüringer Wald. Die Positionen der Welle stimmte haargenau mit der Prognose überein, so einfach ist es selten. Langsam kam auch die Front näher, die Bewölkung nahm von oben und von unten zu, der sekundäre Bereich blieb aber frei von tiefer Bewölkung. Wegen Kälte haben wir dann in ca. 6000m aufgegeben (bei 2m/s Steigen!) und erstmal den Wellensektor nach unten verlassen. Ein Ausflug in der zweiten Welle nach Bad Langensalza in ca. 2500m ging ohne Höhenverlust, man musste einfach nur der Skysightprognose nachfliegen. Diesesmal passte wirklich alles. Weiter nach Nordwesten, war die tiefe Bewölkung aber sehr dicht geworden und sie reichte bis auf FL100. Wie andere Flüge zeigen (Tim Sirok z.B.), war es sinnvoll sich in Langen eine Einzelfreigabe zu holen und höher zu fliegen, wenn man auf Strecke außerhalb des Wellensektors wollte. Nach noch ein paar Messungen dann gelandet, was bei dem Crosswind wieder anspruchsvoll war... Insgesamt ein toller Tag, Welle aus dem Lehrbuch... Die Front war übrigens pünktlich, haben um 18 Uhr den Anhänger auf dem Heimatflugplatz in dichtem Schneetreiben abgestellt.... Vielen Dank an die Kollegen aus Arnstadt für die Organisation des Flugbetriebes!

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