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SW-Welle am Harz mit Start in Aschersleben

erstellt von Karl-Heinz Dannhauer zuletzt verändert: 15.12.2011 12:46
Welle am Harz / max. 3250 m NN; Piloten: Am Start waren, Michael Neininger aus Kulmbach, Karsten Nowak aus Krostitz/Leipzig-Taucha, Bernd Krause aus Eilenburg/Leipzig-Taucha, Michael Schopka und Herbert Horbrügger vom FK Brandenburg.

 

Name
Herbert Horbrügger
Datum
29.11.2011
Windrichtung
SW (Südwest)
Ort des Wellensteiggebietes
SW-Welle am Harz
Auslöser
Unter- bzw. Oberharz
Erreichte Höhe
3250 m NN
Zeit-Bezugssystem
UTC
Höhen-Bezugssystem
QNH
Weitere Daten
Verein:                           
Flugzeugtyp:                     LS 6, PIK 20E, Mininimbus, LS §
-------------------
Startort:                        Aschersleben     
Startzeit:                       11:oo
Landeort:                        Aschersleben
Landezeit:
-------------------
Bodenwindrichtung:               S/SE
Bodenwindstärke:                 schwach
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Einstieg in die Welle/n:         NW Aschersleben

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus:                 F-Schlepp
Einstieg(e) in Höhe:
Angetroffene Steigwerte:         max. 1,5 m/s
Erreichte Höhe(n):               3250 MSL
Ausdehnung des Steiggebietes:    großräumig siehe Bericht
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Vermuteter Auslöser:             Unter- und Oberharz
Höhenwindrichtung(en):           SW/S vergleiche Abb. 3
                                 
Höhenwindstärke(n):              vergl. Abb. 3
Temperaturangaben:
Freier Bericht
Ein Wellentag in Aschersleben
Für den 29.11.11 hatte sich nach ca 4 Wochen anhaltendem Hochdruckwetter endlich wieder eine SüdWest Lage angebahnt. Die Wellen-warnung von Erland und die RASP Vorhersagen bestätigten die Hoffnung auf Wellen am Harz. So motiviert starteten bei Nebel, Raureif und Windstille insgesamt 5 Segelflieger aus verschiedenen Richtungen die Expeditionen nach Aschersleben. Am Start waren, Michael Neininger aus Kulmbach, Karsten Nowak aus Krostitz/Leipzig-Taucha, Bernd Krause aus Eilenburg/Leipzig-Taucha, Michael Schopka und Herbert Horbrügger vom FK Brandenburg. Wolfgang Lieder hatte parallel schon vorgearbeitet und einen 2ten Schleppmotorsegler aus Magdeburg organisiert . Der geringe Bodenwind aus Süd ließ zunächst Zweifel aufkommen, ob sich wirklich die Wellen einstellen. Beruhigend waren dagegen die aktuellen Winddaten vom Brocken, mit 7-8 Bft. Also starten ca um 11:00, probieren geht ja über studieren. Bei verdächtiger Ruhe im Schlepp deutete erst mal nicht viel auf eine Welle hin. Zunächst ging es auch erst ganz allmählich mit Steigwerten von 0,3-0,5 etwa zwischen Ballenstedt und Thale an der Harzkante nach oben. Egal erst einmal die Höhe halten und ausbauen. Nach Hinweisen von Matthias Gedan der von Hildesheim aus per motorisierter Pik 20 E auch am Harz unterwegs war, zeichnete sich ein gutes Steiggebiet südöstlich, oder fast über dem Brocken ab. Dort gelang es nach einigem Suchen mit 1-1,5m/s zu steigen. Ab 3000m MSL erfolgte dann der Einflug in das Wellenfenster ca 2 km östlich des Brockens, welches Wolfgang Lieder dankenswerterweise in Absprache mit Bremen um 11:00 eröffnet hatte. Am westlichen Rand des Fensters nördlich des Brockens konnte man bei Steigwerten um 0,5 bis ca 3250m aufsteigen. Verlockender war allerdings der Weiterflug bis an das Nordwestliche Ende des Fensters, da es auf der Strecke gut trug und die Steiggebiete großflächig angeordnet waren. Auch südlichöstlich des Brockens trug die Harzkante zuverlässig mit geringen Steigwerten, so daß man mit fast ohne Höhenverlust vorfliegen konnte. So etwa um 14:00 hatten alle den Eindruck, daß die Wellen sich langsam abbauen Die Windgeschwindigkeit in 2200m Höhe lag nach anfänglich ca 45km/h jetzt nur noch bei ca 25-30km/h ( Messung über Groundspeed). So gab es dann auch eine sichere Außenlandung in der Nähe vom Flugplatz. Da das Wellenfenster nicht unnötig geöffnet bleiben sollte, waren sich alle einig es um 14:13 wieder zu schließen. In den Höhen zwischen 1500-2300m konnte man sich aber dann doch noch gut halten und wieder entspannt an der Harzkante entlang gleiten. Westlich des Harzes war die Wolkendecke geschlossen und südwestlich war die Landschaft im Nebel eingehüllt. Die Impressionen waren beeindruckend und mit sinkendem Sonnenstand veränderte sich das Panorama zu einer phantastischen Wolken und Nebelkulisse. ( Caspar David Friedrich hätte das bestimmt auf einem romantischem Bild festgehalten, aber zu seiner Zeit war ja der Segelflug noch nicht erfunden). Um stressfrei und noch bei Licht abrüsten zu können waren dann alle wieder rechtzeitig am Platz. Bei Sunset verabschiedeten wir uns mit einem herzlichen Dank an das Ascherslebener Team, welches diesen Wellentag mit einer super Organisation und tatkräftiger begleitender Unterstützung erst möglicht hatte.
Herbert                                                                                                                                                                                                               
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------                           -------Abb.1: Wolkenloser Himmel und wenig Wind am Platz dämpften zunächst die Erwartungen auf große Wellenflüge.
-------Abb.2: Die Wellenflüge am 29.11.2011 mit Start in Aschersleben.
-------Abb.3: Die Windverhältnisse am Brocken.
-------Abb.4: Die prognostizierten Steiggebiete (pcmet) entsprachen im Wesentlichen den erflogenen Wellen .
-------Abb.5: Das Steiggebiet im Lee des Brocken (RASP) stand sehr nahe am Relief. Auch dieses Prognose konnte praktisch bestätigt werden. -------Abb.6: Wolkenwasserfall nördlich im Lee des Brocken aus der LS 6 von Herbert Horbrügger.
-------Abb.7: Blick aus der PIK von Micha Schopka.

 

Foto1: Abb 1.JPG

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Foto2: Abb 2.JPG

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Foto3: Abb 3.JPG

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