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1 x Mainz-Finthen / 7.600m

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 03.03.2011 08:17
Bericht von Carsten (Bauer, SFG Wershofen)

IGC-File von Carstens Flug

Name
    Carsten Bauer
Datum
    02.03.2011
Windrichtung
    NO (Nordost)
Ort des Wellensteiggebietes
    Schwarzwald / Hornisgrinde
Auslöser
    Hornisgrinde
Erreichte Höhe
    FL243, 7600m MSL
Zeit-Bezugssystem
    UTC
Höhen-Bezugssystem
    QNH
Bericht
    Flugzeugführer:     Carsten Bauer
    Verein:                 SFG Wershofen
    Flugzeugtyp:        Carat
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    Startort:               Mainz-Finthen, 232m
    Startzeit:              08:12
    Landeort:             Mainz-Finthen
    Landezeit:            13:56
    -------------------
    Bodenwindrichtung: irrelevant wegen der Entfernung, in Mainz 050°
    Bodenwindstärke: 18kts
    -------------------
    Einstieg in die Welle/n: 1)Gaggenau, 09:10, 1550m ggfs.2)Hornisgrinde, 09:57, 2580m

    Für jedes Wellensystem:
    Einstieg(e) aus:                 Eigenstart
    Einstieg(e) in Höhe:           1550m
    Angetroffene Steigwerte:    bis zu 3m/s
    Erreichte Höhe(n):             7600m, 11:20, Hornisgrinde
    Ausdehnung des Steiggebietes: relativ kleinräumig, stationär
    -------------------
    Vermuteter Auslöser: Höhenzug (Schwarzwald)
    Höhenwindrichtung(en): Habe keine genauen Angaben mangels Magnetkompassunterstützung des Rechners. Ein vorbeifliegender Airliner gab mir in FL220 einen Wind von 080°/57kts an. Nach meinem Bauchgefühl muss die Nord-Komponente aber stärker gewesen sein, denn beim Vorfliegen nach Norden ging es überhaupt nicht vorwärts.
    Höhenwindstärke(n): s.o.
    Temperaturangaben: optisch lag die Inversion bei ca. 4000ft, in FL220 waren es -35°C
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    Freie Schilderung:

Die Wetttervorhersage ließ mich schon am Montag das Flugzeug vorbereiten, den heutigen Mittwoch hatte ich aufgrunder der wetterzentrale.de-Vorhersagekarten seit Sonntag auf der Rechnung. Nach dem Start um kurz nach neun lokal flog ich in Richtung Gaggenau und stieg dabei auf 5500ft. Auf einen Test der Welle bei Heidelberg verzichtete ich aufgrund der moderaten Gleitleistungen meines Fliegers. In Gaggenau stieg ich bis ca. FL115, um dann in Richtung der mir von früheren Flügen her bekannten Welle an der Hornisgrinde zu fliegen. Das Wellenfenster Murgtal war erst bis FL130 freigegeben, gegen 10:30 lokal dann bis FL160. An der Hornisgrinde war teils sehr gutes Steigen um die 3m/s vorhanden. Beim Passieren von FL145 fragte ich nach einer Freigabe für weiteren Steigflug. Ich wurde von FIS an Langen Radar (127,050) übergeben und bekam dort erst eine Freigabe auf FL190, später dann FL220, FL240 und schließlich sogar FL270!
    Die Steigwerte lagen die ganze Zeit zwischen 0,5-1,5m/s, dabei war das Steigen stationär. Über FL210 traf ich das Steigen allerdings etwas weiter östlich als vorher an.
    Das EDS funktionierte einwandfrei, aber beim Erreichen von FL240 ging das Steigen auf nur noch 0,1-0,2m/s zurück. Eventuell hätte ich es noch weiter östlich versuchen sollen, weiter westlich war jedenfalls außer vermindertem Sinken nichts mehr zu finden. Daraufhin verließ ich das Aufwindgebiet auf einem Track von ca. 200° mit einer Geschwindigkeit über Grund von über 200km/h (115-130km/h IAS) unter Zuhilfenahme der Bremsklappen, um wieder in sicherere Höhen zu gelangen. Südlich von Lahr drehte ich in FL180 wieder in Richtung Norden und erreichte die Hornisgrinde-Welle in 6500ft. Nach erneutem Steigflug nach FL160 versuchte ich, die Welle bei Gaggenau zu erreichen, um eventuell einen Sprung nach Heidelberg zu schaffen. In Gaggenau fand ich aber nur schwaches Steigen, so dass ich den Flug hier abbrach und in ca. 6000ft den Motor startete.

    Der Flug war sehr ruhig und völlig ohne jegliche Turbulenz, erst auf dem Rückflug in 2500ft MSL (wegen der Gegenwindkomponente) kam es zu einigen heftigen Schlägen.

    Alles in allem ein ganz toller Flug mit bleibenden Eindrücken inklusive Höhengewinn für einen Diamanten! Die Aussicht auf die Alpen aus 25.000ft war atemberaubend, wir hatten einen komplett wolkenfreien Himmel. Die Technik hat einwandfrei funktioniert, ein dickes Dankeschön an MountainHigh für das EDS und Sauer für den Motor...der sprang auch tiefgekühlt beim zweiten Versuch an!
    Ein noch dickeres Dankeschön an die Kollegen von Langen FIS / Langen Radar und Rhein Radar! Trotz IFR-traffics nach/von Frankfurt/Stuttgart/Zürich etc bekamen ich und auch einige andere die Höhenfreigaben und ich hatte das Gefühl, dass man sich in Langen mit und für uns gefreut hat....GOOD JOB!!

    Fotos gibt´s leider keine (von mir jedenfalls).

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