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7 x Bad Gandersheim

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 29.10.2010 13:28
Vorab-Situationsbericht von Jörg Dummann, LSV Bad Gandersheim

Bericht von Andreas Schröter, LSV Bad Gandersheim

 

Ich hatte die LS 4 und hatte Glück, habe nach etwas Autobahnhanggekämpfe beim vierten Versuch aus 550 m QFE knapp nördlich der Autobahn direkt vor dem Hang laminares Steigen gefunden. Bei 1.000 m QFE habe ich mir 2 Kreise für die Loggerwindmessung gegönnt, 210, 60 km/h. Bei 2.000 m QFE war dann Schluss, ich bin mit dem Wind zum Harzrand. An der Kante bei Seesen, konnte ich meine Höhe halten, es stieg aber nicht. Für den Weiterflug nach Osten war ich zu feige, denn es war zu vermuten, dass man wirklich bis hinter den Brocken fliegen musste, das war mir aus 1.700 m dann trotz Rückenwind etwas zu sportlich. Es lockte zwar ungemein, siehe Foto, war aber auch weit weg. Zurück ging es über ehemalige Raststätte (verringertes Saufen) und Campingplatz (auch nur v.S.) wieder nach Süden zum Autobahnhang. Erst zu 17:00 Uhr Ortszeit verbesserten sich die Bedingungen wieder, da lupfte es auf einer Linie von Kreiensen bis Autobahnhang, allerdings kam ich nicht mehr über 1.100 QFE, das ganze war auch nicht konstant und auch  nur selten laminar.

 

 

Bericht von Jörg Dummann, LSV Bad Gandersheim

Von Gandersheim aus waren am 23.10.10 insgesamt sieben Segelflugzeuge des LSV Thermik Alfeld und des LSV Bad Gandersheim in Wellen unterwegs.

Leider waren wir vom LSV Bad Gandersheim "vereinstechnisch" sehr spät mit dem Startaufbau dran - für einige mit Wellenambitionen zu spät, wie sich herausstellte.

Die früher gestarteten Alfelder LS 4 und W 19 und unser Erststarter Andreas Schröter mit LS 4 konnten gegen 15:30 MESZ etwa über der Autobahnanschlussstelle Echte die offenbar einzige Möglichkeit des Tages nutzen, aus niedriger Höhe in einen mit ca. 1,5 m/s integrierten kräftigen Wellenaufwind einzusteigen.
Soweit ich weiß, waren beide Alfelder (Sorry, hab' die Namen nicht) auf ca. 1.900 m QFE EDVA (245m) und unser Andreas auf 2.200m.

Zusammen mit den wieder abgestiegenen W19 und LS4 des LSV Alfeld verbrachten die anderen vier später Gestarteten den späten Nachmittag in Höhen bis zu ca. 500m (GND EDVA) im Steigen unserer Südwesthänge, das aber den ganzen Nachmittag über eindeutig mit Wellensteigen vermischt war. Erkennbar daran, dass weite Bereiche nach Osten von unseren Hängen weg - Über der A7 und weiter östlich - zuverlässig Nullschieber lieferten, zeitweise sogar geringstes Steigen, so dass auch manchmal ca. 600 /650 m über EDVA erreicht werden konnten. Dennoch musste man sich nach den permanent erfolgenden Exkursionen vom Hang weg, immer wieder in niedrigeren Höhen an diesen "zurückretten".

Auch Suchausflüge Richtung West blieben in niedrigen Höhen ohne Erfolg. Andreas konnte allerdings, nachdem ich in 350m den Kreienser Bereich abgeflogen hatte, genau dort nur wenig später, aber mit deutlich mehr Höhe, zum zweiten Mal den Anschluss an einen höherreichenden Wellenaufwind finden.

Erst ab ca. 17:30 konsolidierte sich die Wellenströmung - wie erhofft und abgesessen ;-) - offenbar wieder und mit Steigwerten von ca. 0,5 m/s konnte man im Bereich BAB Abfahrt Echte weitab vom Hang deutlich über den Hangaufwind hinaus steigen. Leider war diesem Tun durch den nahenden Sonnenuntergang keine Perspektive beschieden und so beschloss ich (in etwa 750m), zuungunsten weiteren Höhengewinns dort, den kleinen Sprung zur nördlichen Seite des Gandersheimer Tales zu machen, um festzustellen, ob zeitgleich mit der Welle südlich des Platzes auch die schon des Öfteren beflogene nördlich des Platzes stünde. Nach lehrbuchmäßigem Zunehmen des Luftmassensinkens auf dem Weg dorthin, fand sich an der bekannten Stelle (Campingplatz) konstantes, gleichmäßiges Steigen von fast einem Meter. Jörg Vockenroth und Arvid Brinkmann, die diese Welle mit unserem Twin zeitgleich auch weiter nach Osten abgeflogen hatten, berichteten von noch besseren Steigwerten (1,5 m/s).

Bei dem 2,5 stündigen "Wellensuchflug" der Foka wurde die Temperatur mitgeloggert und ich bin gespannt, welches Bild sich ergeben wird.

Interessant ist anzumerken, dass die Aufstiegsmöglichkeit mit guten Steigwerten in größere Höhen offenbar räumlich nur eng begrenzt auftreten (Achtenfliegen...).

Lentibildung in dem von uns beflogenen Bereich wurde von mir nicht wahrgenommen. Etwa gegen 16:30 eine kleine Reihe Rotorwolken Richtung SW (Northeimer Teiche). Später dann - wie auch auf dem Foto "Nach der Landung.." zu sehen - deutliche Lentibänke weiter im N Richtung Salzdetfurth über der Heberbörde.

 

 baro.jpg

 

Flugweg_alti.jpg

Flugweg Foka - Flughöhe farbcodiert

TempAlti.jpg

 

Flugweg_temp.jpg

Flugweg Foka - Temperatur farbcodiert
Sowohl die vertikale Position des Flugzeugs in der Schichtung , als auch die in der horizontalen Temperaturverteilung der wellenden Luftmasse, bestimmen den Messwert - aussagekräftig ist diese Darstellung nicht....

 TempvsAlti.jpg

Der Temperaturverlauf folgt dem Höhenverlauf weitgehend umgekehrt propoportional - allerdings nicht durchgängig...

TempvsAlti_Detail.jpgACHTUNG - Vorläufige Darstellung - In Bearbeitung!!
Detailausschnitt aus den im Diagramm "Flughöhe und Temperatur" verwendeten Daten, in Gestalt der beim Vorflug ausgehend von der Maximalhöhe im Bereich Echte bis zum Einstieg in die Welle nördlich Gandersheim (vgl. GoogleEarth-Karten - oben) auftretenden (minütlichen) Höhen- und Temperaturdifferenzen. Der Höhenverlust beim Ausflug aus dem südlichen Wellenberg wird von abnehmenden Temperaturen begleitet, der Höhengewinn beim Einflug in den nördlichen Wellenberg von zunehmenden!
(Verhält sich also gerade nicht umgekehrt proportional...)
Achtung, die Darstellung ist noch etwas unglücklich - die blaue Höhendifferenzlinie stellt nicht den vertikalen Flugweg dar!

Die Betrachtung sollte unbedingt - um Effekte von Höhenwechseln des Flugzeugs auszuschalten - anhand der potentiellen Temperaturen fortgesetzt werden. Leider fehlt noch ein Drucksensor im Flugzeug... Vielleicht können die Druckwerte der Ballontemps hier zunächst einmal adaptiert werden... Fortsetzung folgt...

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