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1 x Crawinkel / 6.000m

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 26.11.2009 12:40
Bericht von Michael Krannich, FC Ilmenau
Name
Michael Krannich
Datum
25.11.2009
Windrichtung
SW (Südwest)
Ort des Wellensteiggebietes
Thüringer Wald zwischen Ohrdruf und Pennewitz
Auslöser
Leewelle am Thüringer Wald
Erreichte Höhe
FL195
Zeit-Bezugssystem
UTC
Höhen-Bezugssystem
STD
Bericht
Flugzeugführer: Michael Krannich
Verein: FC Ilmenau
Flugzeugtyp: DG-800B/18
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Startort: FP Crawinkel 470m MSL
Startzeit: 11:50
Landeort: FP Crawinkel
Landezeit: 15:05
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Bodenwindrichtung: 180-220°
Bodenwindstärke: 0-10Kt
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Einstieg in die Welle/n: über FP Crawinkel

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus: Eigenstart
Einstieg(e) in Höhe: 1400m MSL
Angetroffene Steigwerte: 0-2m/s
Erreichte Höhe(n): FL195 / über FP Crawinkel / 14:10
Ausdehnung des Steiggebietes: über eine Linie zwischen Ohrdruf und ca. 2 km südl. des FP Pennewitz - Steiggebiet war ortsfest
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Vermuteter Auslöser: Lewelle am ThüWa


Höhenwindrichtung(en): 220-230° in allen Höhen
Höhenwindstärke(n): in 1000m MSL bis 80km/h ansteigend bis auf 150km/h!!! in 6000m MSL

Temperaturangaben: am Boden +13°C, in 6000m MSL -20°C

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Freie Schilderung:

Eigentlich wollte ich nur spontan einen Übungsstart mit meinem neuen Flugzeug machen. Die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel, der Wind am Boden war schwach. Nach der Vorhersage der letzten Tage sollte ja eigentlich etwas Welle sein, aber es gab keinerlei Anzeichen dafür.
Schon während des Eigenstarts war klar, dass doch irgendetwas anders ist. So nahm der Wind rasch auf sehr hohe Geschindigkeiten zu, sodass man nur noch mit einstelliger Groundspeed gegen den Wind voran kam. Die teilweise recht kräftigen Rotoren reichten ungewöhnlich hoch auf gut 800m GND - normalerweise enden diese in ca. 450-500m GND in diesem Gebiet. Nach dem Durchfliegen der Rotoren erreichte ich sehr schwaches laminares Steigen von max. 0,3m/s - da das Steiggebiet sehr klein war, verlor ich es zunächst und musste einmal den Solo zu Hilfe nehmen, um wieder ins Laminare zu gelangen. Die Rotoren waren nicht ausfliegbar.
Nun erwischte ich endlich sicheres Steigen. Auf einer Linie bis südlich des FP Pennewitz konnte ich konstant in immer weiter zunehmenden Steigen Höhe gewinnen. So ließ ich dann auch den Luftraum "Unterer ThüWa" und später noch den "Oberen ThüWa" über Arnstadt Info aktivieren. Leider gab es nur eine Freigabe bis FL195. Hier musste ich dann den Steigflug in sehr gutem Steigen beenden. Es wären mit Sicherheit noch 500 oder sogar 1000m mehr drin gewesen. Gerade in 5000m MSL nahm das Steigen erstaunlicherweise auf 2m/s zu und ließ bis FL195 nicht mehr nach. Selbst bei hohen TAS von 180km/h konnte man noch mit bis zu 1m/s steigen.
Sehr ungewöhnlich war der extrem starke Wind von 80km/h in 1000m MSL, der bis auf 150km/h in 6000m MSL zu nahm - Windmessungen erfolgten alle mit einem Zander SR940 mit Kompassmodul.
Anfangs sah man noch ganz minimale Staubewölkung im SW des ThüWa, die sich ebenso wie die anfangs vereinzelten Rotorwolken komplett auflöste. Die hohe Schleierbewölkung, die keine Anzeichen von Lentis aufwies war geschätzt min. 7500m MSL hoch. Nur in Richtung Hoher Meißner und weit im Norden Thüringens konnten vereinzelte Lentis ausgemacht werden.

Dummerweise hatte ich keine Kamera dabei, sodass ich leider mit Bildern dieses Mal nicht dienen kann.

IGC-File von Michaels Flug

ACHTUNG! - Karl-Heinz (Dannhauer) war nach Start in Aschersleben auch am Thüringer Wald

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