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1 x Northeim / 6.000m

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 26.11.2009 12:22
Bericht von Ralf Teichert, LSV Northeim

Der Wetterbericht (DWD SkyView sowie RASP) deckte sich heute Morgen genau mit Erlands Voraussagen. In der Höhe ein Dreieck und eineinhalb Fähnchen also 65kt 120Km/h Wind aus Südwest mit einer Wellenbildung bis auf 6000m.

Also Martin Hübner und ich waren heute wieder mit dem Motorsegler Stemme S10 VT D-KLCC unterwegs.


Wir sind vom Northeimer Flugplatz EDVN gestartet und gleich Richtung Brocken geflogen. Aschersleben haben wir mehrmals gerufen aber keine Antwort bekommen. Auch sonst war Stille auf der Frequenz. In etwa 2000m Höhe haben wir den Motor ausgestellt und etwa 1,5 bis 2,0m/s Steigen gefunden. Wir waren sehr schnell auf 9500 ft so dass wir wieder Bremen Information dann Bremen Radar gerufen haben und um Freigabe gebeten, höher zu steigen.

Wir bekamen wieder Freigabe unter der Voraussetzung, den Transpondercode einzugeben und  empfangsbereit zu sein. Durch das Transpondergefummel sind wir aus dem Steigen nach Nordosten ins Saufen abgedriftet. Es hat sehr lange gedauert trotz 150 Km/h auf der Nase bis wir wieder ins Steigen dann wieder unten bei 6000 ft gekommen sind. Das Steiggebiet lag etwa über der Harznordkante Werningerode bis Bad Harzburg / Oker.

Das Steigen wurde bald schwächer, der Wind ließ nach auf etwa 70 bis 80 Km/h, dies war am Ground Speed gut erkennbar. 0,7 bis 1,4m/s waren dann die Steigwerte. Knapp über 3000m haben wir mit Sauerstoff angefangen. Es ging dann tatsächlich bis auf 6034m (Anzeige LX 5000). Wegen des zur neige gehenden Sauerstoffvorrats, entschieden wir uns, die Höhe abzubauen und zurückzufliegen. Außerdem baute sich die Schichtbewölkung, wie im Wetterbericht angesagt, von Westen her auf. Etwa eine Stunde später sollte es regnen (dies traf dann aber nicht ein), auch daher machten wir uns auf den Rückweg mit 4000m Reserve über dem Gleitpfad, konnten uns daher den Luxus mit 190 Km/h auf der Nase erlauben.

In Northeim kamen wir zu hoch an, verlängerten etwas, dann wurde es "sehr" bockig so dass wir uns entschlossen, mit laufendem Motor zu landen, so dass wir bei besonderer Böigkeit bei der Landung die Option zum Durchstarten hätten. Dies brauchten wir aber nicht, da es ab den letzten 50m doch wesentlich ruhiger wurde.

Dies war ein sehr schöner und angenehmer Flug, da es trotz einer Außentemperatur von -21 Grad in der Höhe durch den Treibhauseffekt im Cockpit nicht so richtig kalt wurde. Die Sicht war hervorragend. Man konnte etwa 100Km bis Hannover schauen.

Vielen Dank nochmal für Eure tollen Voraussagen, besonders an Erland.

 

IGC-File von Ralfs und Martins Flug

 

 

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