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25.10.2014/SW (Werratal / Kaufunger Wald)

erstellt von Christof Maul zuletzt verändert: 26.10.2014 23:06

Obwohl nur schwacher Wind aus Westsüdwest und kein nutzbares Wellensteigen vorhergesagt waren, sah die Bewölkung an der Autobahnbrücke der A7 bei Hannoversch-Münden mit Föhnlücke und leeseitig anschließenden Rotoren so wellentypisch aus, dass ich um 13:30 (lokal) einen Start von Witzenhausen aus gemacht habe. Südlich des Ellerbergs bereits Steigen im F-Schlepp von mehr als 4 m/s, was hangwindbedingt sein konnte. Im Lee des Bilstein standen Rotorwölchen in ca. 1000m NN, vor denen es (dann ohne Schleppflugzeug) mit bis zu 0,5 m/s in laminarem Steigen hoch ging. Windgeschwindigkeit in dieser Höhe waren nur 20 km/h aus etwa 250°. Kleine Kelvin-Helmholtz-Wirbel auf der Oberseite deuteten an, dass der Wind mit der Höhe noch schwächer war. Ich konnte die Wolken daher auch nur bis maximal 100m übersteigen. Ca. 2 km im Lee des Kamms des Kaufunger Wlds bildete sich dann eine Aufreihung von Rotorölkchen, vor denen ich ohne Höhenverlust ca. 10 km Richtung Nordwesten vorfliegen konnte. Weitere 2 km im Lee stand eine zweite Reihe von Rotorwolken, vor denen man wieder zurückfliegen konnte, und noch 2 km weiter im Lee eine dritte Reihe, die genau über den Fluplatz Burgberg-Witzenhausen endete. Die Feuchtigkeit nahm dann deutlich zu, bei den  Sprüngen noch weiter ins Lee habe ich kein Steigen mehr gefunden, und nach der Landung um 15.00 (lokal) war vom Boden auch keine Wellenstruktur mehr erkennbar.

Ein sehr ungewöhnlicher Wellentag angesichts des sehr schwachen Windes. Die Wellenschwingungen standen sehr nah an der Kammlinie und sehr dicht beieinander. Das "Springen" ging daher mit wenig Höhenverlust einher, allerdings war der Höhengewinn in den Steiggebieten ebenfalls minimal. Die Rotorwölkchen hatten keinerlei Turbulenzen zu bieten und gingen auf der Luvseite sehr zuverlässig mit schwachem Steigen.

Im hochaufgelösten NOAA-Satellitenbild sind die Wellenstrukturen mit etwas gutem Willen erkennbar, auch die Wellenlänge von etwa 2km. Die RASP-Vorhersage sagte im Übrigen sehr geringes Steigen am Kaufunger Wald und am hohen Meißner vorher.

Fazit: Irgendwo schwingt es fast immer, und einen Versuch ist es wert.

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