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Hildesheim-Alfeld-Leinebergland/SW (Südwest)

erstellt von mfuellgraf — zuletzt verändert: 14.11.2014 13:16
Hildesheim-Alfeld-Leinebergland / 2713 MSL; Pilot: Martin Füllgraf
Name
Martin Füllgraf
Datum
08.11.2014
Windrichtung
SW (Südwest)
Ort des Wellensteiggebietes
Hildesheim-Alfeld-Leinebergland
Auslöser
Leinebergland
Erreichte Höhe
2713 MSL
Zeit-Bezugssystem
UTC
Höhen-Bezugssystem
QNH
Weitere Daten
Verein:
Flugzeugtyp:                     Stemme S10  23m
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Startort:                        Hildesheim 88m MSL        
Startzeit:                       11:52 UTC
Landeort:                        Hildesheim 88m MSL  
Landezeit:                       13:02 UTC
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Bodenwindrichtung:               SSW
Bodenwindstärke:                 8-10knoten
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Einstieg in die Welle/n:         1) Segelflugplatz an den Sieben Bergen   12:05 UTC

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus:                 Eigenstart 
Einstieg(e) in Höhe:             1500m
Angetroffene Steigwerte:         1-2m/s
Erreichte Höhe(n):               2713m um 12:40
Ausdehnung des Steiggebietes:    4*1km 12:05-12:43 UTC
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Vermuteter Auslöser:             Höhenzug  Hils und Sieben Berge  
                                 
Höhenwindrichtung(en):           SSW 
Höhenwindstärke(n):              20 Knoten und oberhalb der Wolkenbasis) 
Temperaturangaben:               -10 Grad
Freier Bericht
Am Vormittag ab 10:00 Uhr lokal zeigten sich bei mäßigem Wind bereits vom Boden aus erste Lenticulariswolken, die über Hannover und in Richtung Süden an bekannten Stellen, wie am Harzrand oder in Richtung Leinetal, sichtbar waren. Im Wellengebiet Hildesheim stand direkt über der Stadt eine imposante Wellenwolke. Der Welleneinstieg mit der Stemme erfolgt südlich von Hildesheim gegen 13 Uhr lokal bei relativ geringer Windgeschwindigkeit von 12 Knoten aus SSW. Mittlerweile hatten sich die am Vormittag sichtbaren Wellen optisch aufgelöst und eine anscheinend konvektive Schichtung ist aufgezogen. Im Steigflug mit der S10 wurde daher eine große Wolkenlücke gesucht und in dieser gestaltete sich das Steigen mit Motorkraft sehr mühsam; so musste einem breiten Wolkenstreifen ausgewichen werden. Auf der Luvseite dieser Wolken, die ein wenig gekämmt aussahen und nicht die im Sommer üblichen blumenkohlartigen Ausbuchtungen zeigten, konnte im Motorflug ein Steigen von 3-4m/s bei halber Gasstellung erreicht werden. In der Abbildung „Welleneinstieg“ ist die Wolke überstiegen worden und es zeigte sich luvseitig ein weiteres Wolkenloch. Mit zunehmender Flughöhe ist diese Wolkenlücke und die davor luvseitig weiterhin geschlossene Wolkenfläche erhalten geblieben - vgl. dazu Abbildung „Wellenflug“-. Der Wellenaufwind wurde in 2713m verlassen und vermittelte den Eindruck, weit über FL100 hinaus zu reichen; siehe auch „Peak Performer“. Bei der Betrachtung des Satellitenbildes „Bewölkung“ ist für den Betrachter sehr schön der vom Harz in Richtung Nordwesten sichtbare wolkenfreie Bereich erkennbar. Über den Mittelgebirgsbereichen im Solling, Weser- und Leinebergland sind weitere symmetrische Wolkenformationen zu erkennen. Der Wellenvorhersage-Ausdruck von 10:00 UTC zeigt darüber hinaus diesen gleichmäßigen linearen Verlauf orthogonal zur Windrichtung. Die nächste Welle in Richtung Süden; eine Wolkenformation mit glatten Oberseiten und nachfolgenden Wolkenlücken wird gut sichtbar aus der Höhe. Beim Anflug dieser Position, die in etwa kurz vor Alfeld zu finden ist, wurde erneut Steigen vorgefunden-, vgl. dazu den westlichen Knick in der Fluglinie der Abbildung „Flugweg“. Die Windgeschwindigkeiten, die beim Surfen in den Wellen bei 2500m ermittelt worden sind, belaufen sich etwa auf die Größe von 20 Knoten und sind damit identisch mit den gemessenen Windgeschwindigkeiten auf dem Brocken. Erstaunlich ist die lokale Begrenzung des Steigens in der Welle. So zeigt sich anhand der IGC-Datei, dass von einer 4km breiten und einer 1km tiefen Kernzone ausgegangen werden kann. Fazit: Das Wellengebiet Hildesheim verspricht hervorragende Möglichkeiten und wird bereits bei geringen Windgeschwindigkeiten aus SSW aktiv nutzbar. Erstaunlich ist dabei die Genauigkeit des Welleneinstiegspunktes über die Jahre hinweg; so ist bereits im Jahr 2012 ein Aufstieg bis zu 3200m mit einem Touring-Motorsegler gelungen (Flug Bad Salzdetfurth).

IGC Datei herunterladen: Flugweg Stemme.JPG

Weitere Datei herunterladen: Bewoelkung - Welle-8-11-14.JPG

Foto1: Welleneinstieg 8-11-2014.JPG

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Foto2: Wellenflug.JPG

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Foto3: Peak Performer Stemme.JPG

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