Thüringer Wald/SW (Südwest)

erstellt von Jörg Dummann — zuletzt verändert: 29.10.2013 08:03

Thüringer Wald / FL95; Pilot: Stefan Corbus

Name

Stefan Corbus

Datum

26.10.2013

Windrichtung

SW (Südwest)

Ort des Wellensteiggebietes

Thüringer Wald

Auslöser

Thüringer Wald

Erreichte Höhe

FL95

Zeit-Bezugssystem

UTC

Höhen-Bezugssystem

QNH

Weitere Daten

Verein: Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V.
Flugzeugtyp: Std. Cirrus
-------------------
Startort: Arnstadt/ Alkersleben (349m NN, QNH 1016hPa)                               
Startzeit: 11:42
Landeort: Arnstadt/ Alkersleben
Landezeit: 15:21
-------------------
Bodenwindrichtung: SW
Bodenwindstärke:   10-15kt                 
-------------------
Einstieg in die Welle/n:         Arnstadt Nord

Für jedes Wellensystem:
Einstieg(e) aus:                 F-Schlepp
Einstieg(e) in Höhe:             1450m NN
Angetroffene Steigwerte:         max. 0,8m/s
Erreichte Höhe(n):               FL 95
Ausdehnung des Steiggebietes:    unstrukturiert und kleinräumig
-------------------
Vermuteter Auslöser:             Thüringer Wald
Höhenwindrichtung(en):           W (FL95)
Höhenwindstärke(n):              min 80km/h

Freier Bericht

Am vergangenen Samstag war richtig was los in der Welle des Thüringer Waldes. Von Alkersleben aus sind gestartet: Micha (DG800), Sven (LS4), Daniel (LS4), Jürgen (DG400), Steffen (DG100), Olaf (ASW24E), Wojtek (DG100), Helmut (ASW15), Stefan (Std. Cirrus), Hans (Puchacz) Von Bad Langensalza: Edgar (Cobra 15) von Pennewitz: Michael (DG400) von Jena: Manfred (Ventus CM), Jan (Ventus bt) Die Vorhersage war vielversprechend, wenngleich der Wind in der Höhe eigentlich zu weit aus westlicher Richtung kam. Trotzdem sollten laut RASP hochreichende Wellen entstehen können. Wie gut die Vorhersage wieder war, läßt sich erkennen wenn man die Vorhersage mit dem Satellitenbild vergleicht. Die Föhnlücken im Satellitenbild lassen sich den Sinkgebieten in der Vorhersage zuordnen (Abb. Vergleich Vorhersage, rote Pfeile). Die Abb. "Flüge" zeigt eine Auswahl von Flügen im Satellitenbild und zur Orientierung uber der Geländedarstellung. Sehr interessant ist der Flug von Edgar im Lee des Hainich (violett). Jan (rot) war tatsächlich fast bis dorthin gekommen. Das Steiggebiet nördlich von Arnstadt war ziemlich unstrukturiert und zerklüftet. Es war schwer, Gelände, Wolkenbild und Wind so in Relation zu bringen, daß das Steiggebiet eindeutig lokalisiert werden konnte. Was dabei herauskam, zeigt Abb. "Sat2" Erstaunlich ist, daß die erflogenen Steiggebiete Nord-Süd ausgerichtet sind. Das ist sicherlich dem westlichen Wind geschuldet. Vermutlich hat aber auch die vorgelagerte Ablenkung der Welle im Lee der Rhön die Wellenbildung am Thüringer Wald mit beeinflußt (Abb.: Vergleich Vorhersage, blauer Pfeil). Durch den starken Wind und kräftiges Sinken zwischen den Wellenbergen war es sehr schwer, von der Sekundärwelle in die Primärwelle zu wechseln. Einige Piloten haben es versucht, mußten aber wieder umdrehen, um nicht Gefahr zu laufen in die Wolken zu sinken. Einer der es geschafft hat war Micha (blaue Flugspur). Ihm ist es gelungen, in der Gegend um Crawinkel die Bedingung für den Höhendiamanten zu erfliegen (absolute Höhe ca. 6350m, Einstieg bei ca. 950m). Nicht unerwähnt bleiben soll, daß Daniel (grüne Flugspur) die 3000m Höhengewinn für die Gold-C erreicht hat (absolut ca. 4350m, Einstieg in ca. 950m). Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle und Hochachtung für diese großartigen Leistungen unter schwierigen Bedingungen!