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Voglerlee/SW (Südwest)

erstellt von Jörg Dummann zuletzt verändert: 13.11.2011 09:20
Voglerlee / 2.900; Pilot: Rolf Müller / Bodo Diesener

Name
Rolf Müller rolf.mueller.007 at t-online.de
Datum
26.10.2011
Windrichtung
SW (Südwest)
Ort des Wellensteiggebietes
Voglerlee
Auslöser
Vogler
Erreichte Höhe
2.900
Zeit-Bezugssystem
UTC
Höhen-Bezugssystem
QNH
Weitere Daten
Ohne Angaben
Freier Bericht
Ich hatte mir am 26.10 vorgenommen, klassisch im Hangflug von der Porta zum Ith zu fliegen. Von der Vorhersage ein Tag, wo man gar nicht ins Flugzeug steigt. Wind: 200/10kt. Die Windrichtung ist für den Ith eigentlich suboptimal. Der Sprung vom Süntel zum Ith hat erstaunlich gut funktioniert. Also: Auf nach Ithwiesen.Aber der Ith trug eigentlich gar nicht. Habe dann 2 km vor Ithwiesen - mit etwas über 500m NN, d.h. 100 m über Ithwiesen-Flugplatz nur noch versucht, irgendwie wieder zum Süntel zurückzukommen. Mein Windrechner zeigte 190° mit 15 km/h. Hangtechnisch am Ith die Außenlandung. Wellen bei einem Wind von weniger als 10 kt und gleichzeitiger Thermik??? Auf Ithwiesen war Flugbetrieb. Zwei Flugzeuge waren in Sichtweite, einer schlich am Ith entlang, der andere warf den Motor und flog ins Tal zwischen Ithwiesen und Vogler... und verschwand - vermutlich- in der Welle. Vom Wolkenbild waren überall, d.h. über dem Ith, wie auch über dem Tal, kleine Cu zu sehen, die über dem Ith aber nicht zogen. Basis: ca. 1000m NN. Ein Vorflug ins Tal mit 500 m NN bei der obigen Windgeschwindigkeit und nicht tragender Cu wäre vermutlich die sichere Außenlandung gewesen, also: Rückflug. Mit viel Trickserei bei Bisperode bin ich dann zum Wesergebirge zurückgekommen. Später sind dann einige zwischen Porta und Oerlinghausen noch thermisch geflogen. Die Sicht wurde grandios: Ich konnte vom Haupthang der Porta das Hochsauerland sehen (rund 100 km!!!). Der Theorie nach (Wind, Thermik,...) hätte es diese Welle nie geben dürfen... Scherung ??? Oben war vermutlich auch nicht viel Wind. Ein Foto aus 2500 m in dieser Situation müsste grandios sein... Meine persönliche Interpretation ist die, dass es sich um die klassische Voglerwelle handelte, also eine typische Leewelle und keine Scherungs- oder sonstige Welle. Das geht aus den beigefügten Unterlagenn hervor. Die Richtung des Bodenwindes (200°) und die des Höhenwindes (220°) waren ähnlich. Die Windstärke gering (8-10 kt in Kammhöhe, 15- 20 kt in 900 hpa). Thermik vorhanden, Cu-Basis ca. 880 hpa. Offensichtlich reichten diese Bedingungen zur Auslösung der Voglerwelle. Weshalb löst eigentlich der Vogler immer wieder diese Welle aus, die anderen, ähnlich hohen "Hügel" aber nicht? PS: Schaut euch mal die Flüge im OLC vom 3.11. an der Porta an. Hier geht es um die Schaumburgwelle (Auslöser: Hasselberg zwischen Rinteln und Hameln). Ich hatte an diesem Tag leider keine Zeit zum Fliegen, da die Windvorherage am Vortag Südost am Boden und in 900 hpa war (Quelle: wetteronline.de). Da geht an der Porta nicht viel, also hatte ich andere Termine. Als ich um 9 Uhr vor die Tür ging, um den Wind zu "fühlen": Trotz der Windrichtung von 120° (bei mir in Bielefeld!!) dem Wolkenbild... und der Temperatur, ... habe ich nur gedacht "heute ist Welle - für mich leider dumm gelaufen". Auch hier eine Situation, die "rechnerisch" nicht sein kann: Die Schaumburgwelle ist eine typische Süd-Südwest-Welle. Bei einem Bodenwind von 130° an der Porta kann das eigentlich nicht sein. Die Startrichtung dort war sogar "05". Torsten Linstädt hat die "Unmöglichkeit" eindrucksvoll bewiesen (Außenlandung). Die Welle ging trotzdem: und das bei vielleicht 150° Windrichtung in Kammhöhe (was auch nicht zur Schaumburgwelle passt), aber 210°-220° in 1000 m Höhe, obwohl der Hasselberg gerade mal 300 - 400 m hoch ist.

Weitere Datei herunterladen: Voglerwelle.pdf

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